Ergotherapie für Kinder und Jugendliche

Im Kinder- und Jugendalter können Störungen zur Verzögerung wichtiger Entwicklungsschritte führen.
Hierzu gehören:

Störungen in der Verarbeitung von Sinneseindrücken, wie etwa:

  • Visuelle und auditive Wahrnehmungsstörungen
  • Verarbeitungsschwächen körpereigener Reize (wie Gleichgewicht, Muskelspannung und Tastempfinden), die z.B. zu instabiler Körperhaltung und Berührungsempfindlichkeit führen können.

Motorische Schwierigkeiten, etwa bei der:

  • Grobmotorik (wie Ungeschicklichkeit, Abneigung gegen Bewegung bzw übertriebene Aktivität)
  • Feinmotorik (z.B. Vermeidung von Mal- und Bastelarbeiten)
  • Graphomotorik und Malentwicklung wie verkrampfte Stifthaltung, undifferenzierte Zeichnungen)
  • Händigkeitsentwicklung/Linkshändigkeit, wenn die Händigkeit vor dem Schuleintritt nicht eindeutig ist oder ein linkshändiges Kind Hilfe im richtigen, linkshändergerechten Umgang mit Stift, Schere und Werkzeugen benötigt.

Weitere Symptome:

  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwächen wie hohe Ablenkbarkeit, Sprunghaftigkeit oder Verträumtheit
  • Verminderte Selbständigkeit
  • Probleme in der Interaktion und dem Sozialverhalten wie extreme Schüchternheit oder Distanzlosigkeit
  • Schwaches Selbstwertgefühl, Ängste und Aggressionen
  • Lernprobleme
  • Angeborene oder erworbene Behinderungen

Die Therapie

Durch einen ausführlichen Befund mit Elternbefragung zur Entwicklung, Verhaltensbeobachtung und standardisierten Testverfahren werden die Fähigkeiten und Schwächen des Kindes ermittelt. Aus einer Vielzahl von Therapieverfahren werden die individuell geeigneten Elemente herausgesucht, um das Kind auf seinem Stand entsprechend zu fördern.

Einige der Therapieverfahren sind unter anderem:

  • Sensorische Integrationstherapie
  • Konzentrationstraining
  • Graphomotorisches Training
  • Spiel- und verhaltenstherapeutische Elemente
  • Vermittlung von Strategien zur Verbesserung der Handlungskompetenz
  • Training der sozialen Kompetenzen
  • Handwerkliche- und gestalterische Techniken

Die eingesetzten Therapiemethoden basieren stets auf den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen des Kindes. Es soll so angeregt und unterstützt  werden, die anstehenden Entwicklungsschritte  zu gehen.

Damit die erlernten Fähigkeiten gut in den Alltag übertragen werden, sind die persönlichen Interessen und Talente des Kindes stets die Basis der dann gewählten Therapiemedien.  Hierbei geht es im Rahmen eines ganzheitlichen Therapiekonzeptes, weniger um die Übung einzelner Fähigkeiten,  als um die Integration dieser in einen sinnvollen Spiel- bzw. Handlungszusammenhang.

Für eine effektive, nachhaltige Behandlung findet stets eine enge Zusammenarbeit mit Eltern, Kindergarten  bzw. Schule sowie weiteren behandelnden Therapeuten (z.B. Logopäden) statt.

Die Behandlung erfolgt je nach Bedarf als Einzeltherapie oder in ausgewählten Kleingruppen.

Wichtiger Hinweis:

Die Verordnung der Ergotherapie erfolgt über den behandelnden Arzt und ist eine Leistung der gesetzlichen und privaten Krankenkassen.